Im 21. Jahrhundert klingt das Wort „Altersheim” nicht mehr schön. Im Dal'schen Wörterbuch steht, dass das Altersheim eine soziale Einrichtung zur Unterbringung von Behinderten, Unheilbaren, Armen und Alten, ein „Gottesheim und -obdach“ ist. Vor 100 Jahren gab es in Archangelsk drei derartige soziale Einrichtungen. 1891 stellte der Archangelsker Kaufmann, der einheimische Ehrenbürger Pawel Bulytschew, sein Ersuchen an den Stadtrat, ihm zu zubilligen, dass er ein steinernes Altersheim „zur Unterbringung von alten und elenden Frauen aus allen Ständen“ am Friedhof in Kuznetschicha zum Andenken an seine verstorbene Ehefrau Wera Egorowna errichten dürfe. Das Altersheim sollte 50 Frauen gleichzeitig aufnehmen und Wirtschaftsdienste verrichten können sowie einen Garten und einen Gemüsegarten aufweisen. Von 1905 bis 1906 wurde das Altersheim mit einer Hauskirche mit fünf Zwiebeltürmen und einem Glockenturm nach Plänen des Architekten G. Iwanow gebaut. Die Einwohner nannten es Bulytschewskaja. Die Einrichtung erfreute sich vor der Oktoberrevolution größter Beliebtheit, 1920 wurde sie verstaatlicht. Heute ist in dem Gebäude das Militärkommissariat des Archangelsker Gebiets untergebracht.